Tierretterwochen – Heute: NEO

In den letzten Monaten musste das Tierheim-Team viele
Aktionen durchführen, um den Sommer und seine jährlichen Probleme (ausgesetzte
Tiere, Katzenwelpenflut,…) finanziell zu überstehen. Leider haben wir ganz
wichtige Menschen dabei etwas in den Hintergrund gestellt. Unsere
Tierrettungsfondspaten. Diese unterstützen uns jeden Monat mit einem Beitrag, mit
dem wir Schützlingen helfen können, die etwas mehr Pflege und medizinische
Versorgung benötigen. Ohne diese Paten wäre dieses Tierheim nicht die Chance
für in Not geratene Tiere, die es heute ist. Als Tribut für diese Paten  werden wir bis zum 25.9. jeden Tag ein Tier
präsentieren, dem wir dank dieser Paten in den letzten 10 Monaten helfen
konnten. Wir bitten um Applaus für unsere Paten!

 

Heute: NEO

Es war im Frühjahr 2015. Ich lag im meinem Korb und kratzte
mich wie immer, als mein Frauchen zum Telefonhörer griff. Das ist ja erstmal
nichts Besonderes, doch als ich den Satz „Wann kann ich ihn bringen? Wir
schaffen es einfach nicht mehr“ von meinem weinenden Frauchen hörte, blieb mir
fast die Luft weg. Ich ahnte Schlimmes. Frauchen setzte sich zu mir und
erklärte mir den Grund des Telefonats. Dass sich meine Besitzer getrennt
hatten, hatte ich natürlich mitbekommen. Das fand ich nicht so schlimm,
Frauchen war schließlich meine beste Freundin. Doch schon länger hatte ich
bemerkt, dass es ihr nicht gut ging. Sie erklärte mir, dass sie sich Nacht für
Nacht den Kopf darüber zerbrach, wie sie meine teuren Medikamente bezahlen
soll, ihr müsst nämlich wissen, dass ich ein schlimmer Allergiker bin.
Irgendwann wusste sie nicht mehr weiter. Das Geld war aufgebraucht und meine
Haut wurde immer schlechter. Sie sagte, dass sie es nicht ertragen könne, wenn
ich leiden müsse und das sie deshalb neue Menschen für mich suchen müsste, die
sich um mich und meine schwere Erkrankung kümmern. Sie konnte das Geld für die teure ausstehende Diagnostik, die noch
teureren Medikamente und das Spezialfutter einfach nicht mehr aufbringen.

Ich schluckte, doch sah ein, dass man mir vielleicht
woanders helfen konnte. Besonders gut ging es mir nämlich nicht mit meiner
Haut. Sie juckte und spannte und an ganz schlechten Tagen platzte sie sogar
auf, blutete und entzündete sich.

Frauchen brachte mich nun also ins Tierheim. Die
Tierpfleger  sagten mir später, dass sie
ganz schön lange überlegen mussten, was sie mit mir anstellen sollten. Sie
hatten große Angst, dass meine Krankheit ein finanzielles Desaster sei und ich
niemals ein neues Zuhause finden würde, aber sie nahmen mich trotzdem auf –
weil es Menschen gibt, die extra für Tiere wie mich spenden J

Im Tierheim hieß es also erst einmal ab zum Tierarzt.

Die Tierärztin fand ich echt nett. Sie ließ mich während der
Behandlung die Katzen anschielen und ich ließ sie im Gegenzug Blut abnehmen.
Das wurde dann zur Untersuchung in ein Labor geschickt. Im Blut sollte man dann
sehen können, auf was ich so alles allergisch bin.

Das Ergebnis kam ziemlich schnell – ich war auf so ziemlich
jede Art von Milbe allergisch…und auf Schimmelpilze (aber wer findet die schon
toll?). Von nun an hieß es also: kein Kontakt zu Krabbeltieren. Weder zu denen
im Fertigfutter und in Leckerlies, noch zu denen in meiner Umgebung und auch
nicht zu denen draußen auf der Wiese und so. Witzig dachten wir uns, wie soll
das denn gehen?

Doch Wiebke, die schlaue Tierärztin ließ sich was einfallen.
Ich sollte desensibilisiert werden. Zwar eine kostspielige Angelegenheit, aber
dafür hätte ich, mit ein bisschen Glück, mein Leben lang Ruhe vor den Plagegeistern.
Positiv an der ganzen Tierheimgeschichte war, dass in meinem Zwinger keine
Hausstaubmilbe überleben konnte. Die Pfleger haben jeden Tag alles mit Wasser
saubergemacht und ich bekam täglich eine frisch gekochte, super saubere Decke
in mein Körbchen gelegt – außerdem wurde mir natürlich weiterhin mein
Frischfleisch serviert (ihr wisst schon…wegen der Futtermilben…) und mir wurden
jeden Tag die wunden Hautstellen eingecremt – das war schöööön! Langsam wurde meine
Haut ein bisschen besser.

Während wir auf das Desensibilisierungsserum warteten,
meldete sich eine Familie, die mich tatsächlich kennenlernen wollte. Die
Pfleger staunten nicht schlecht, denn im Moment bekam ich noch Medikamente für
ca. 200 € im Monat und sie konnten sich beim besten Willen nicht vorstellen,
dass jemand diese finanzielle Belastung auf sich nehmen würde – ob die
Desensibilisierung klappen würde, wusste ja bis zu dem Zeitpunkt noch niemand.

Nachdem mich die netten Menschen kennengelernt hatten, war
die Sache geritzt. Ich hatte in meinem neuen Zuhause super ober toll benommen
und heimlich auf einen Kontoauszug geschlinzt, damit ich mir auch sicher sein
konnte, dass ich im schlechtesten Fall nicht wieder ins Tierheim müsste. Weil
der Kontoauszug recht vielversprechend aussah ;) und die neuen Menschen echt
der Knaller waren, willigte ich ein und zu meinem Glück waren auch sie vom
ersten Moment an Feuer und Flamme für mich.

Mit dem Tierheim wurde vereinbart, dass ich noch so lange im
Tierheim bleibe, bis ich nicht mehr täglich meine Antiallergiespritze benötige…und
das war zum Glück nicht lange. Schon nach kurzer Zeit durfte ich ganz in mein
neues Zuhause ziehen. Meiner Haut ging es ziemlich schnell besser und heute
erinnern mich nur noch ein paar vernarbte Stellen unter meinen Achseln an die
schlimme Zeit von früher.  

 

Heute bin ich sehr froh, dass sich mein damaliges Frauchen
für diesen Weg entschieden hat und dass man mir so gut helfen konnte. Die
Tierpfleger sagen, dass das nur ging, weil Menschen monatlich in den Tierrettungsfonds
vom Tierheim einzahlen – und sie davon meine ganzen Medikamente, das Futter,
die Blutproben, das Hautgeschabsel und die so wichtigen Spritzen bezahlen
konnten. Ohne diese Menschenhelden hätte ich wohl  ganz schön alt ausgesehen!

Ich wünsche mir sehr, dass viele Leute weiterhin in diesen
Fonds einzahlen und sie alle ihre Freunde, Verwanden und Bekannten auch dazu
animieren.

Damit gar kein einziges Tier, was Schmerzen hat, oder in
einer anderen Form leidet, mehr im Stich gelassen werden muss…ich denke, das
muss doch möglich sein oder?

Einen dicken feuchten Schmatzer sendet euch

euer glücklicher Neo :-*

+++  Danke liebe
Paten! Ihr habt Neo geholfen! +++

Weitere Einblick, wo unsere Superheldenpaten gerade so
helfen, erhalten Sie auf www.tierheim-ol.deunter der RubriK: Newsticker.

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