TIERRETTERTAGE HEUTE: ***Chip und Chap***

Heute erzähle ich euch die Geschichte von mir und meinem Bruder Chap. 

Ich bin Chip und euch von unserem Leben zu erzählen, fällt
mir ein bisschen schwer, denn Chap musste vor kurzem eingeschläfert werden. Nun
bin ich auf meine alten Tage ganz alleine und das macht mich sehr traurig.

Alles fing ganz harmlos an. Wir beiden Kater wurden
angeschafft und durften mit unseren Menschen im Haus leben. Die Jahre vergingen
und wir alle wurden natürlich älter.

Eine richtig enge Bindung hatten wir nie zu unseren
Menschen, sie gaben uns zwar Futter, aber gemeinsames Kuscheln oder so etwas
kannten wir nicht.

Irgendwann meinten unsere Besitzer, dass wir zu viel Schmutz
machen würden und sperrten uns in ein Zimmer ein. Wir verstanden sie nicht,
denn das ganze Haus verwahrloste nach und nach immer mehr. So saßen wir also
Tag aus, Tag ein in unserem Zimmerchen. Wir bekamen wohl immer noch Futter
vorgesetzt, doch von Zuneigung keine Spur.

Einen Tierarzt hatten wir schon ewig nicht gesehen und so
kam es, dass unser Zustand sich sichtlich verschlechterte.

Anfang des Jahres passierte etwas, womit wir nie gerechnet
hätten. Unser Frauchen kam in ein Pflegeheim und unser Herrchen wurde so krank,
dass er ins Krankenhaus musste. Ich weiß, es klingt fürchterlich gemein, aber
als man uns abholte und ins Tierheim brachte, waren wir ein bisschen
erleichtert. Endlich konnten wir unser dreckiges Zimmer verlassen und vielleicht könnte uns ja auch nun
jemand mit unseren gesundheitlichen Problemen helfen.

Als wir im Tierheim angekommen waren, staunten die
Tierpfleger nicht schlecht. Sie holten uns aus der Transportbox und merkten
sofort, dass es uns nicht gut ging. Leider, so sagten sie, dürften sie nicht
viel mit uns anstellen, weil wir ja nur in Pension da seien, doch ein bisschen
helfen wollten sie auf jeden Fall.

Weil wir so mager waren, in unserem alten Zuhause gab es
leider nur noch sporadisch Futter, bekamen wir erst einmal ein ordentliches
Katerfrühstück. Wie die Bagger schaufelten wir uns die Köstlichkeiten herein.
Weil unsere Zähne so schlecht waren, bekamen wir in den nächsten Tagen etwas
gegen die Zahnschmerzen. Besonders für Chap war das eine große Erleichterung,
denn er konnte kaum noch Fressen. Ich glaub, wir taten den Tierpflegern tüchtig
leid.

Nach ein paar Tagen wurden wir zum Katzenfrisör gebracht.
Weil wir ja beide schon so alt waren (16 Jahre nämlich), konnten wir uns nicht
mehr am Rücken putzen – ihr wisst schon, die lieben Knochen wollen irgendwann
nicht mehr so richtig! Unser Fell war also richtig doll verklebt und ziepte wie
verrückt.

Nach dem wir wieder schön waren und wir dachten, dass es
jetzt endlich bergauf geht, kam der Schock! Die Tierpfleger bekamen die
Nachricht, dass wir wieder nach Hause sollten. Damit hatte niemand gerechnet.
Ich kann euch versichern, dass unsere Pfleger alles menschenmögliche versucht
haben uns zu behalten, doch es half alles nichts. Sie mussten uns gehen lassen.

In unserem alten Zuhause durften wir uns wieder nur in
unserem Zimmerchen aufhalten und es ging uns immer schlechter.

Unser Herrchen schaffte es nicht, uns vernünftig zu füttern
und wenn es etwas gab, konnten wir es kaum fressen – wegen der schmerzhaften Zähne.

Chap machte mir immer größere Sorgen. Er fing an zu sabbern
und er roch gar nicht mehr wie früher – doch was sollte ich tun? Keiner konnte
uns helfen. Irgendwann stellte Chap das Fressen ganz ein und auch ich wurde
immer dünner…

Irgendwann kam nicht mehr unser Besitzer zu uns und schob
uns das Futter durch die Tür, sondern es tauchte ein anderer Mann auf, der uns
Futter regelrecht ins Zimmer warf. Im Nachhinein gab er zu, dass er uns eklig
fand. Er wurde beauftragt, sich um die Haus und Hof Angelegenheiten zu kümmern
– unser Besitzer war verstorben.

 Endlich war es wieder so weit. Es kamen wieder Menschen, die
uns mitnahmen und ins Tierheim brachten, nun sollten wir für immer dort bleiben
dürfen (oder vielleicht sogar vermittelt werden). Ich weiß genau, dass Chap
sich genauso freute wie ich, doch ich befürchtete, dass diese Reise unsere
letzte gemeinsame war.

Im Tierheim angekommen, waren die Tierpfleger außer sich.
Sie holten uns aus unserer Transportbox und wussten sofort, dass es sehr
schlecht um uns stand. Chap sabberte ganz schlimm und mittlerweile roch er ganz
doll nach Eiter. Außerdem war er ausgetrocknet, er hatte ja schon so lange
nichts mehr fressen trinken können. Seine Augen waren schon ganz matt und
zurückgetreten. Er tat mir so fürchterlich leid. Um mich stand es allerdings
auch nicht besser. Ich hatte in der letzten Zeit schlimme Bauchschmerzen gehabt
und wurde, trotzdem ich immer ein bisschen gefressen hatte, immer dünner. 

Die Tierpfleger brachten uns postwendend zum Tierarzt. Der
hängte mich sofort an den Tropf und kümmerte sich währenddessen um Chap. Alle
beeilten sich, weil sie uns schnell helfen wollten, doch als der Tierarzt Chap
ins Maul schaute, wurden sie plötzlich ganz still. Mein Bruder hatte einen
großen, offenen Tumor im Maul. Alles war entzündet. Er hatte ein großes Stück
vom Kiefer weggefressen.  Ich hörte den
Tierarzt sagen, dass sie Chap nicht mehr helfen können und dass es nun an der
Zeit ist, den alten Kerl endlich zu erlösen. Er hatte so lange leiden müssen.

Das war der schlimmste und andererseits schönste Tag in
meinem Leben. Es brach mir das Herz, dass Chap von nun an nicht mehr bei mir
sein konnte, aber dass er jetzt keine Schmerzen mehr haben brauchte, verschafft
mir große Erleichterung.

Als sie Chap in Narkose legten, sah er sehr zufrieden aus.
Seine Zeit war endlich gekommen und in mir wuchs der Wille weiter zu leben.

Obwohl ich ein alter Zausel bin, war mein Ende noch nicht
gekommen. Meine Nierenwerte waren zwar Grütze, aber daran sollte man wohl
arbeiten können. Ich wurde also erstmal mit Flüssigkeit vollgepumpt, meine Gammelzähne
wurden schön gemacht und ich wurde von den Tierpflegern regelmäßig mit
besonders gesundem Futter gefüttert. Ein paar Wochen später durfte ich in eine
richtige Katzengruppe umziehen. Hier bewohne ich jetzt einen eigenen Kratzbaum
und es geht mir jeden Tag ein bisschen besser.

Weil ihr ja wisst, wie desaströs mein Leben war, könnt ihr
euch vielleicht vorstellen, dass ich euch Menschen noch nicht so richtig
vertraue. Ich würde euch nie weh tun, aber ich brauche Zeit, um warm zu werden.

Mein größter Traum wäre es, noch einmal in meinem Leben, ein
richtiges Zuhause zu haben. Ein ordentliches, mit Menschen, die sich richtig
gut um mich kümmern und bei denen ich noch eine schöne Zeit haben kann. Wie
lange es noch dauert, bis mein Bruder mich zu sich holt, weiß niemand, aber ich
bin fest entschlossen, ihm dann zu berichten, dass man es als Katze auch schön
haben kann. Ich finde, das sollte er wissen.

Vom Team: ” Leider sind uns manchmal rechtlich die Hände gebunden um sofort helfen zu können. Doch sobald Tiere, wie Chip und Chap dann endgültig in unsere Obhut kommen, können wir sofort alles geben und loslegen, dank eurer treuen Unterstützung liebe Paten. Danke dafür <3″

 

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