Liebe Tierheimfreunde!
Mein Name ist Sincatra, ich bin ca. 7 Jahre alt und wie ihr schon an meinem Bild sehen könnt, bin ich was ganz Besonderes. Eine Katze mit Hasenscharte, fragt ihr euch? Wie kann das passieren? Hehe, also zuerst einmal ist das gar keine richtige Hasenscharte. Ich habe das nicht von Geburt an, es ist eher eine Narbe. Jawohl, hört her, eine tüchtig große Kampfnarbe! Weil ich, Sincatra, die größte Katzenheldin der Welt bin! Soll ich euch erzählen, wie ich zu dieser Narbe gekommen bin? Fein. Hört mir gut zu.
Es begab sich zu einer Zeit, als das Wetter kühler und der Regen zu Schnee wurde. In den Häusern der Menschen begannen Lichter in den Fenstern zu blinken und ich wandelte durch die Straßen, die Augen voller weihnachtlichem Leuchten, das überall war. Da hörte ich auch einmal Geschepper und Geschrei aus einer Gasse und stürmte hin, bereit zu helfen! Auf der Fensterbank eines offenen Fensters hatte ein Mensch ein Blech voller Weihnachtskekse zum Abkühlen abgestellt, und ich erblickte einen dicken Kater, der Keks nach Keks verschlang. Der Mensch versuchte, das Blech wegzuziehen, doch der Kater war zu schwer und tänzelte hin und her und atmete einen Keks nach dem anderen ein. Das konnte doch so nicht weiter gehen!
Ich entschloss mich, dem Menschen zu helfen und stürzte mich todesmutig auf den Kater. Er erschreckte sich und wir purzelten mitsamt Blech und übrigen Keksen auf den kalten Boden. Wir hauten uns mit spitzen Krallen und dann geschah es: der dicke Kater kriegte meine Nase mit seinen Zähnen zu fassen! Ich schrie laut und der Mensch kippte geistesgegenwärtig ein Glas Wasser durchs Fenster auf den dicken Kater, sodass er losließ und flüchtete – aber nicht ohne noch einen Keks mitgehen zu lassen. Und ich taumelte blind vor Schmerzen und Verwirrung durch die winterlichen Straßen. Und so kam ich in einem heldenhaften Kampf um Weihnachtskekse um den Großteil meiner Nase. Es dauerte lange, bis mein Gesicht aufhörte, weh zu tun, und es fiel mir schwer, Essen zu finden. Doch ich bin ja die größte Katzenheldin auf der Welt, und darum lebte ich jahrelang ein Streunerleben. Und als es in diesem Jahr wieder kälter wurde und Regen sich in Schnee verwandelte, da fanden mich liebe Menschen und brachten mich ins Tierheim. Und hier wohne ich nun. Es ist hier ganz nett, und weihnachtlich dekoriert haben die Tierpflegermenschen auch alles.
Leider wurde ich auf FIV positiv getestet (bestimmt hab ich das auch vom dicken roten Kater) und wohne mit anderen FIVis in einem Zimmer. Eigentlich fehlt mir zu meinem großen Glück nur noch ein eigenes Zuhause. Ich wünsche mir so sehr, aus einem Fenster die weihnachtlich geschmückten Straßen zu betrachten. Am liebsten mit einem meiner Freunde.
Ob ihr mir helfen könnt, den Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen?
Ich würde mich freuen. Eure Sincatra
