Hallo ihr lieben Menschen.
Ich heiße Pearl und bin etwas ganz Besonderes! Und ich brauche eure Hilfe. Soll ich euch auch mal erzählen warum? Okay, hört gut zu.
Mit meinen neun Jahren habe ich wahrscheinlich schon so einiges erlebt – aber vieles davon weiß ich selbst nicht mehr. Ich weiß nur, dass ich nun im Tierheim wohne, weil mein Besitzer sich nicht mehr um mich kümmern kann. Und ich wohne auch schon eine ganze Weile im Tierheim, nämlich seit Anfang Dezember. Warum ich mich jetzt erst bei euch vorstelle, fragt ihr euch? Tja, eben weil ich was ganz Besonderes bin.
Zu Anfang war mit mir scheinbar alles ganz normal, doch manchmal haben die Tierpflegerinnen morgens meine ganz zerwühlten Decken entdeckt, und meine Krallen, die ich blutig geschabt hatte. Sie waren alle etwas ratlos, bis sie mich dabei entdeckten, wie ich tagsüber einen epileptischen Anfall hatte. Ich begann zu krampfen, fiel auf die Seite, begann zu speicheln – und als der Anfall wieder vorbei war, war ich wie in meinem Kopf gefangen. Und mein Körper ist einfach böse geworden und wollte alles angreifen, was sich bewegt hat. Gut, dass meine Tierpflegerinnen vor meinem Zimmer standen, und nicht bei mir drin. Denn ich war wirklich nicht ich selbst, ich war wie besessen. Es dauert nach meinen Anfällen immer ein paar Minuten, bis mein Epilepsie-Dämon wieder verschwindet und ich wieder ganz ich selbst bin. Dann bin ich eine gaaanz furchtbar liebe Hündin. Ich mag gern mit Spielzeug spielen, liebe meinen Kuschelteddy, genieße Streicheleinheiten und bin wirklich ganz lustig. Auch ausgiebige Spaziergänge genieße ich sehr (nur nicht bei diesem kalten Mistwetter, da kuschel ich lieber auf meinem Bettchen).
Mittlerweile bin ich auch medikamentös gut eingestellt und hatte nur noch wenige Anfälle. Ein bisschen Feinsteinstellung fehlt noch bei der Dosierung, aber daran arbeiten wir fleißig mit unserer Tierärztin.
Und jetzt komme ich schon dazu, dass ich eure Hilfe brauche.
Ich suche nämlich ein neues Zuhause. Ich wünsche mir nichts mehr, als endlich irgendwo ankommen zu können und nicht mehr allein sein zu müssen. Denn das kann ich gar nicht gut: Alleine sein. Hier im Tierheim weine ich die ganze Zeit, es sei denn, ich bin mit meinen Gassigeherinnen spazieren oder kaue auf einem Kaui herum. Allein sein ist wirklich mein größter Graus, und ich will das nicht mehr.
Leider kann auch keiner meiner Tierpflegerinnen mich mitnehmen, weil alle schon ein Tier aus dem Tierheim adoptiert haben und ich leider hochgradig jagdtriebig als auch mit anderen Hunden unverträglich bin.
Darum suche ich nun ganz besondere Menschen – genauso besonders wie ich es bin. Es muss natürlich eine Möglichkeit geben, mich nach meinem Anfall in meiner Dämonen-Phase zu sichern, und ihr solltet damit leben können, dass ich draußen vorsichtshalber einen Maulkorb trage.
Ich weiß wohl, dass das eine Herausforderung wird, euch zu finden – aber ich hoffe ganz fest, dass es euch gibt. ❤️