Knirpsi und Weny suchen zusammen ein neues Zuhause <3

Knirpsi ist circa 17 Jahre alt. Ihr Zahnfleisch ist chronisch entzündet, weshalb ihr das Essen manchmal weh tut. Ab und zu jault sie beim Fressen auch, weil sie nicht an ein Stück in der Ecke rankommt – flache Näpfe mag sie deshalb sehr. Sie trinkt viel Wasser aus einem Extranapf, da ihre Nieren nicht mehr so gut arbeiten. Wenn sie gelangweilt oder frustriert ist, jault sie ebenfalls wie eine Katze, die akut Schmerzen hat. Als „Aus-Knopf“ funktionieren Streicheleinheiten und Spielen prima. Es ist ihr außerdem wichtig, dass der Wassernapf bis zum Rand gefüllt ist, damit sie weiß, wo das Wasser beginnt.

Ihre Muskeln im Hinterleib haben sich altersbedingt inzwischen so weit abgebaut, dass sie sich beim Pinkeln manchmal nicht mehr hinsetzt. Deshalb macht sie gelegentlich vor der Katzentoilette Pfützen. Dagegen haben sich Bettvorlagen für inkontinente Menschen vor dem Eingang zur Katzentoilette bewährt.

Knirpsi ist außerdem Epileptikerin. Länger andauernde, sich wiederholende, hohe metallische Geräusche und flackernde Lichter (auch schnelles mehrmaliges Ein- und Ausschalten) lösen kurze (1–2 Minuten) Ganzkörperkrampfanfälle aus, während derer sie auch die Kontrolle über ihre Blase verliert. Danach ist sie für einige Zeit desorientiert, verängstigt und körperlich ausgelaugt. Während der Anfälle scheint sie nicht bei Bewusstsein zu sein. Es schien ihr zu helfen, wenn man sich während des Abklingens in ihre Nähe legt – so, dass man nicht direkt vor ihren Augen, aber doch im Blickfeld liegt. So kann sie den Überblick behalten, soweit es ihr möglich ist, und hat nicht das Gefühl, die Umgebung nicht mehr im Auge behalten zu können, sobald sie wieder bei sich ist. Es ist leicht, diese Auslöser zu vermeiden. In den letzten drei Monaten hatte sie nur zwei Anfälle, die ich durch Unachtsamkeit ausgelöst habe. Abgesehen davon hat sie keinen an Reize aus der Umgebung gebundenen Anfall gehabt.

Das hindert sie jedoch nicht daran, ab und zu wie eine Teenagerkatze zu spielen. Sie mag es, wenn man ein paar Blätter Zeitung oder Packpapier auslegt, die beim Spielen mit der Katzenangel rascheln. Sie achtet dabei nicht unbedingt auf die Füße ihrer Menschen – da ist sie ganz 80er-Jahre-B-Film-Horrormonster: fünf Minuten Spiel = drei schwer verletzt, vier vermisst, Katze happy.

Sie kuschelt sehr gerne und fordert das auch verbal ein. Beim Streicheln ist sie manchmal schnell überreizt, dann sollte man die Hand einfach für eine Minute stillhalten, bis sie signalisiert, dass es ihr wieder angenehm ist. Manchmal findet sie das Kuscheln so toll, dass sie mit Liebesbissen anfängt – dabei legt sie ihre Zähne nur leicht an die Haut ihres Menschen, ohne zu beißen. Kneift sie die Haut jedoch richtig mit den Zähnen, möchte sie das, was gerade passiert, nicht. Gelegentlich beginnt sie auch, ihren Kopf stark an ihrem Menschen zu reiben. Manchmal will sie gar nicht angefasst werden, sondern nur neben oder auf ihrem Menschen liegen. Bei mir kam sie nachts auch mit ins Bett, krabbelte auf mir herum und lag gerne am Kopfende. Sie wird lieber langsam gestreichelt als schnell.

Knirpsi krabbelt gerne unter leichte Decken auf dem Sofa – man muss also vorsichtig sein und Gäste darauf hinweisen.

Wenn man sie zusammen mit Weny nimmt, muss man darauf achten, dass sie nicht auf Weny losgeht, um dort Frust abzuladen. Ich übe aktuell mit ihr, in solchen Momenten lieber auf den Kratzpfosten oder die Katzenangel loszugehen. Trotz ihres hohen Alters ist sie im Vorderkörper noch so kräftig wie vor acht Jahren.

Bis vor Kurzem hatte sie häufig Probleme mit der Blase, die sich jedoch scheinbar gelegt haben. In den knapp drei Monaten, die sie hier in Pflege ist, musste sie nicht einmal zum Tierarzt. Wie ihre Schwester bekommt sie ausschließlich Nassfutter.

Früher ist sie gerne rausgegangen und war zweimal auch mehrere Tage unterwegs. Als sie zuletzt bei ihrem ursprünglichen Menschen wohnte, hat sie sich jedoch nicht mehr als drei Meter vom Balkon entfernt. Das Höchste war noch eine Runde ums Haus. Wenn ein Balkon vorhanden ist, ist ein Katzennetz Pflicht, weil sie es von früher kennt, gefahrlos auf der Brüstung balancieren zu können.

Weny ist eigentlich eine Spinne im Katzenkörper. Sie sitzt und entspannt den größten Teil des Tages, möchte nicht zwingend angefasst werden, mag enges Kuscheln überhaupt nicht, explodiert jedoch, wenn es etwas zu essen gibt, erkundet gerne ihre Umgebung und liebt warme, dunkle Ecken.

Weny ist ebenso ein Schatz und inzwischen eine gemütliche alte Katze. Sie stellt sich nur selten auf einen Menschen ein und möchte am liebsten nur am Kopf gestreichelt werden. Hochgehoben zu werden oder auf dem Arm zu sein, mag sie überhaupt nicht. Ist das aus irgendeinem Grund nötig, versucht sie sofort, auf den Schultergürtel zu klettern. Manchmal schafft sie das – und dann ist man erstmal ihr Möbelstück. Vor jeder Berührung möchte sie an der Hand schnuppern. Wie ihre Schwester krabbelt sie manchmal unter leichte Decken – man sollte sich also nicht einfach daraufsetzen. Darf sie das nicht, zieht sie sich zurück.

Wenn man ihr einfach eine Hand hinhält, kuschelt sie manchmal damit – ab und zu so intensiv, dass man den Eindruck hat, sie wolle am liebsten in die Hand hineinkriechen. Oft gibt sie auch Kopfstöße. Genau wie ihre Schwester mag sie langsames Streicheln, schnelles dagegen überhaupt nicht. Manchmal findet sie es spannend, ohne Vorwarnung auf den Rücken ihrer Menschen zu springen – aber nur, wenn dieser sich auf gleicher Höhe mit ihr befindet. Sie krallt sich dabei nicht hoch. Ab und zu spielt sie auch mit einer Katzenangel, jedoch nur, wenn ihre Schwester nicht interessiert ist, und selbst dann nur kurz.

Vor ein paar Monaten wurde bei ihr aufgrund anhaltenden Erbrechens ein Ultraschall des Bauchraums gemacht. Dabei stellte man eine Veränderung an einem Stück der Darmwand fest. Was genau das ist oder war, ist unbekannt, da eine Biopsie zu teuer und zu diesem Zeitpunkt als zu invasiv beurteilt wurde. Zurzeit scheint sie davon nicht beeinträchtigt zu sein. Ich darf ihren Bauch beliebig abtasten, ohne dass sie etwas dagegen hat oder hinterher Anzeichen von Schmerz zeigt. Sie übergibt sich nur, wenn sie zu schnell frisst. Deshalb bekommt sie pro Mahlzeit zweimal zwei kleine Portionen im Abstand von 20 Minuten. Weny trinkt kaum aus Näpfen, daher gebe ich ihr manchmal etwas Wasser zum Futter – zwei bis drei Esslöffel reichen aus.

Weny ist noch sehr beweglich und kräftig, klettert gerne auf Gegenstände und schmeißt auch gerne Dinge vom Tisch. Sie erkundet ihre Umgebung viel, und wenn sie irgendwo einen offenen Schrank sieht, geht sie hinein und macht es sich dort gemütlich. Enge, kuschelige, dunkle Ecken sind ihr Ding – ebenso spannend riechende Mülleimer, die zu lange unbeaufsichtigt sind, oder Kisten, in die sie sich setzen kann.

Kommt ihre Schwester ihr zu nahe, zieht sie sich zurück, da sie keinen Streit mit ihr möchte.

Keine der beiden ist geimpft, beide sind kastriert.

Teilen