Puschi war gerade mal zwei Tage bei uns, da fragte ich Jasmin: „Wer ist er und was hat er?“ Während sie seine klaffende Wunde säuberte, begann sie: „Er ist so niedlich und tapfer…“ und endete mit einem vollständigen Profil seiner Persönlichkeit.
„Das alles willst du nach zwei Tagen über ihn wissen?“ Monate später musste ich zugeben: Sie hatte mit jedem Satz recht. Es ist fast unheimlich, wie schnell und wie sehr dieses Team seine Tiere kennt und liebt. Das ist eine Gabe – und unbezahlbar.
Wenn Lisa und Karima Puschis Wunden versorgten, kam ich oft dazu. Nicht, weil ich irgendetwas Produktives dazu hätte beitragen können, sondern einfach nur um zu staunen, mit welcher Geduld, Mühe und Professionalität sie diesen tapferen Kerl versorgten. Ich habe nichts von dem verstanden, was sie da gemacht haben – aber ich weiß, dass sie ein Wunder vollbracht haben.
Unsere Tierretter-Paten fieberten im Newsticker mit. Nur durch ihren Rückenwind konnten wir all dem Raum geben, den die Liebe hier brauchte.
Noch heute hängt ein Holzschild von Puschis Papa hier im Tierheim. Jedes Mal, wenn ich es sehe, lächle ich in mich hinein und erinnere mich an diese besonderen Willkommensszenen.
Es sind diese Momente, die Zeit, Geduld und Geld kosten. Aber ich zweifle keine Sekunde daran, dass es das wert ist. Es ist das, wofür man aufsteht, sich mit der alten Lady streitet, versöhnt – und weiterkämpft.
Schöner wäre es, wenn es all das nicht bräuchte. Aber es wird gebraucht – und es ist schön, dass wir es leisten können. Gemeinsam.
Ich bin dabei nur ein Beobachter. Ich sehe tolle neue Zuhause, treue Paten, ein unglaubliches Team und so viel Hilfe von außen. Ich sehe Puschi, der hier eine Familie auf Zeit hatte und eine Zukunft. Alles hat seinen Weg gefunden, weil hier jeder seinen Teil beiträgt. Weil am Ende alles zusammenkommt.
Zusammen ist man weniger allein. Und allein, alte Lady, sollen diese Mitgeschöpfe niemals sein. Und dank dir – sind sie es nicht. Danke, dass ich das erleben darf. Jeden Tag.