4/24 – Licht

Die alte Lady und der betrunkene Leuchtturm

Dieses lautlose Sorgen, das Sich-in-alle-Formen-Biegen – fand ein Ende.

Wenn ich mir heute das Video anschaue, sehe ich nichts von dem, was an diesem Tag alles geschah. Ein Video, in dem Dominic nach Spenden bittet, den Tierretter-Paten dankt, die Ankunft der Katzen zeigt. Alles ohne roten Faden. Einfach so ein: „Wir brauchen euch mal eben“-Ding.

Kaum war das Video im Netz, begann ein Wunder, das ich bis heute nicht begreifen kann.

Damals war ich erschöpft, angeschlagen – fühlte mich wie dein betrunkener Leuchtturm, der in alle Richtungen gleichzeitig zu strahlen versucht, damit wir nicht auf Grund laufen. Und doch hast du, alte Lady, plötzlich diesen erwähnten „besonderen Zauber“. Wer mich kennt, weiß, dass solche Worte nicht zu mir passen. Denn eigentlich tust du mir nicht gut, irgendwie machst du mir Angst. Aber wir gehören zusammen. Diese starken Gefühle, diese Wunder – die gibt es nur mit dir. Und ich liebe sie.

Nach nicht mal drei Stunden hatten wir über 20 neue Paten, das Spendenkonto füllte sich und die Schlinge namens „Geldsorge“ löste sich um meinen Hals. Ehrlich, ich hätte niemals mit diesem Feedback gerechnet. Das Video erreichte nach kürzester Zeit über eine Million Aufrufe.

Das hatte seinen Preis! :-) Die nächsten Wochen waren die schönste Hölle, weil so viel los war wie nie zuvor. Eine unvorstellbare Vermittlungsquote, die Zahl der Paten verdoppelte sich, das Spendenkonto stopfte das Haushaltsloch.

Doch es waren nicht nur die Paten, das Geld und die Vermittlungen – es waren auch die vielen lieben Worte und das unglaubliche Vertrauen, die uns wieder aufstehen ließen und noch einmal alles geben halfen.

Menschheit, es tut mir leid. Ich lag kurz falsch. Du bist einfach auch großartig.

Ohne die vielen treuen Paten, Spender und neuen Zuhause für unsere Schützlinge wären wir nicht mehr hier. Mit all denen zusammen, alte Lady, spucken wir zurück. Und wie sehr ich es liebe, dieses „gute Wir“!

Im Haus des Glückes war das Wartezimmer diesmal riesig. Und das Warten hatte sich gelohnt.

Ich ahnte inmitten dieses Katzenglücks nicht, dass am Ende des Jahres – das Ende unserer Trümmertruppe wartete.