6/24 – Nicht tot genug

Die alte Lady und der betrunkene Leuchtturm

„Viele Menschen finden mich komisch. Wenn ich so ein Boomer-Video drehe und es mir danach anschaue, denke ich oft: Was stimmt eigentlich nicht mit mir?“
„Aber das war doch lustig!“ sagt Lise.

Wir schauen uns es noch einmal an und dann lachen wir. Immer und immer wieder.

Doch dann passiert es. Etwas, das ich nicht mit Worten beschreiben kann, egal wie sehr ich mit ihnen jongliere.

Denn:

  • Wenn ich Neele ein paar Tage später frage, wie die Vermittlung von Boomer lief,
  • Wenn Jaymee Fotos von „Olaf“ im neuen Zuhause in die Gruppe postet (unglaublich!),
  • Wenn Sahra „Blackys“ Auszug feiert, als hätte sie die Million gewonnen,
  • Wenn Maira erzählt, wie „Tiger“ sich im neuen Zuhause macht,
  • Wenn die Interessentin „Kiwi“ besucht und auf den Umzug wartet,
  • Wenn ich den Vertrag von „Mila“ unterschreibe …

Dann ist die Trümmertruppe plötzlich sehr klein! „Fenja“ und ich. Aber da Fenja eh immer mit ihrer Eva unterwegs ist. Nun ja, you know the game.

Liebe alte Lady, liebe Leser, nach 17 Jahren Tierheim haben wir zum ersten Mal keinen einzigen Trümmi mehr in der Vermittlung. Ja, ich bin vorsichtig, denn es kann immer einer zurückkommen. Die Abgabeliste ist lang. Es wird bald wieder Trümmis geben. You know the game – zweite Runde.

Doch diese Situation darf man festhalten.
Ihr habt keine Ahnung, was es mir bedeutet. Was das mit mir macht.

Manchmal ist es:

  • ein Video
  • die Reichweite
  • purer Zufall

„Whatever it takes“ – es ist einfach unglaublich. Punkt. Gänsehaut.

„So lange dein Glaube noch nicht tot genug ist und jemand ihn braucht, pass auf ihn auf.“

Wegen dir, alte Lady, bin ich kein normaler Papa. Ich wollte immer alles besser machen und merke selbst oft, wie seltsam das alles klingt. Ich kann bis heute keine Schleife am Schuh binden, aber bilde mir ein, diese Verantwortung tragen zu können.

Als ich Mila zum Auto brachte, wusste ich: Ich habe das Privileg, an alles glauben zu dürfen. Na komm schon, du Schleife.

Danke an all die Trümmertruppen-Supporter, die Paten und vor allem an all die genialen Menschen, die sich solcher Hunde annehmen. Alles Gute!