Das mit uns… das liegt glaube ich an DIR.

Es wird Zeit, dass wir beide Mal miteinander reden…

Was für ein Jahr, was für ein Fest und was für eine komische Ausgangssituation.

Normalerweise tippe ich diese Zeilen zum Jahresende und an dieser Stelle wäre nur ein kurzer Bericht übers Lichterfest. Doch ein paar Zeilen reichen nicht und ich bitte Dich, dass Du Dir die Zeit nimmst, in dieser schnellen Welt, diese Zeilen zu lesen.  Und folgerichtig geht es jetzt um viel mehr, als um diesen einen Tag…  Das war das Lichterfest 2016 und hier kommt genau deswegen das Resümee 2016 – das Danke und das Ende.

Die Freudetränen sind einigermaßen getrocknet und die Aufräumarbeiten halten uns noch ganz gut auf trab. Ich quäle mich morgens aus meinem Bett und glücklicherweise sieht niemand, wie ich versuche mit diesen blöden Rückenschmerzen die Dusche zu erreichen. Endlich im Auto angekommen erörtert mir ein Radiosprecher einmal mehr, dass diese Welt komplett verloren ist. Auch ich frage mich oft, warum ich das alles noch tue. Es ist wieder ein Jahr um und schon wieder ist es finanziell knapp. Und das, obwohl man gefühlt alles gegeben hat. All seine Kraft und Energie in die Arbeit gesteckt hat… Und dann setze ich den Blinker nach rechts und rolle auf den Hof dieser alten Lady. Meinem, unserem, und Deinem Tierheim Oldenburg.

Das mit uns… das liegt glaube ich an DIR.

Dieser Ort, an dem alles ist – alles was ich liebe und alles was ich hasse. Die schlaflosen Nächte in diesem Büro, weil ich große Angst hatte, noch nicht alles gegeben zu haben. Der Ort, an dem ich diesen Sch…  ertragen musste, weil wir es nicht schafften und Dich nur noch mit letzter Kraft ins Büro tragen konnten, um dir noch etwas Wärme und Zuneigung  zu schenken – bis der Tierarzt kam und Dich erlöste von Deinem Leiden. Ich will Dir ein neues Zuhause schenken, ich wollte diese Nächte am Magazin sitzen, um Dir helfen zu können. Dieses wahnsinnige Sommerfest – nur für Dich. Dieses Geld ist immer der erste Schritt, um Dir helfen zu können. Und manchmal gibt es nur die Einsicht, dass es zu spät war, dass es hoffnungslos war, dass da Geld war, aber kein neues Zuhause. Und während ich die Pixel für das neue Magazin hin und her schubse, erlebe ich Euch in den Artikeln alle wieder. Sie weinen da draußen, erzählen sie mir, weil sie Deine Geschichte gelesen haben. Viele Geschichten erzählen wir gar nicht, erleben sie alleine, ertragen sie alleine. Aber wenn sie uns das da draußen sagen, kommt wieder dieser Kloß im Hals und wir sind dankbar, denn häufig kannten sie Dich gar nicht, gaben uns aber Rückhalt, in dem sie „Respekt“ vor unserer Arbeit zeigten. Auf der einen Seite würde ich alles dafür geben, diese Momente nicht mehr ertragen zu müssen, auf der anderen Seite bist Du der Grund, warum wir immer noch da sind. Es ist utopisch, es wird auch niemals machbar sein, aber wir glauben daran, dass wir Euch allen ein neues Zuhause schenken können… manchmal waren eben wir einfach Euer Zuhause…

Das mit uns… das liegt glaube ich an DIR.

Doch heute beginnt ein neues Kapitel. Die Wochen hinter mir, voller Planung und Unsicherheit. Der Rücken und das Selbstmitleid machen mir Angst, wie lange ich das hier noch mache und auf welche Art und Weise. Heute ist es also wieder soweit: Lichterfest. Früher war diese Jahreszeit im Tierheim schrecklich, dunkel, kalt und menschenleer, das Lichterfest änderte das. Und funktioniert es wieder? Mögen die Menschen uns noch? Schenken sie uns Rückenwind? Bleibt genug Geld über, damit wir dieses miese Quartal noch irgendwie schaffen?  

Während wir schon alle ziemlich durchfroren und kaputt von den Vorbereitungswochen sind, kommst Du und hilfst uns beim Projekt Tierheim… so perfekt. Es ist wie eine große Familienfeier. So viele Menschen, die uns seit Jahren unterstützen. Du kommst einfach um die Ecke und sagst: „Hey, was kann ich tun?“ Kein Anruf vorher, keine SMS, Du bist einfach da, wir können uns auf Dich verlassen. Und nach all den Jahren nimmst Du uns mittlerweile so viel ab. Du kommst und machst Dein Ding, um dieses Tierheim zu schützen. Du schmückst die kleinste Ecke im Tierheim noch fertig, Du bringst eigene Schüsseln mit, damit der Kartoffelpufferstand noch schöner aussieht, Du stellst Dich stundenlang an die Straße und sorgst dafür, dass alle Menschen sicher zu uns kommen und siehst nicht ein Mal das Lichterfest… Du bist abends danach total am frieren und ich will mich bedanken, doch Du sagst, es wäre Dir eine Ehre, dabei sein zu dürfen – und ich würde dem Nachrichtensprecher von heute Morgen einfach gerne mal bitten, über so jemanden wie Dich zu berichten. Was für ein einmalig schöner Ort dieser Planet ist mit seinen Bewohnern. Du sponserst den Glühwein, Du verkaufst die Teelichter am Eingang mit Deinem „ Ich liebe dieses Tierheim-Ding“ Lächeln, Du riechst noch tagelang nach Pommesfett, damit dieses Tierheim auch 2017 bestehen darf, Du leerst die Mülleimer, Du wäscht ab, Du kochst Kaffee, Du backst Kuchen, Du machst… ein Tierheim zu einem Ort, an dem ich gerade noch den Blinker nach rechts setzte und nun in Ehrfurcht versinke. Ich danke Dir, dass Du uns vertraust und dass Du an uns glaubst. Ich danke Dir, dass wir nicht nur Ideen haben sondern Taten folgen lassen können und dank Dir, ist kein Tierheimtier alleine und dank Dir, sind wir nicht alleine. Wir sind viele. Wir, bist DU!

Das mit uns… das liegt glaube ich an DIR.

Unzählige Europaletten, Kabel, Lichter, Aufbau – Umbauarbeiten später ist es soweit… der erste Bus rollt an und dann kommst Du. Du lächelst, Du sagst uns, dass die Busfahrer total nett waren, also können wir Danke sagen, den Busfahrern, dass sie immer so nett sind und genau darum der Tag so schön wird. Du hast auch Geduld und Nachsicht, wenn es mal länger am Stand dauert, weil Du weißt, dass dies vielleicht wie eine Großveranstaltung aussieht, aber alles handgemachte Arbeit aus Tierliebe ist, von Menschen, die ehrenamtlich heute für Dich hier stehen und das alles aufgebaut haben. Du kommst zum Stand und sagst uns, dass es unbeschreiblich schön geworden ist, Du erzählst uns, dass Dich das Magazin berührt hat. Du bist spendabel, Du unterstützt uns. Du hilfst uns. Du bist der Grund, warum wir das hier gemacht haben und Du lächelst und sagst danke. Stellst dein Teelicht ab und lässt uns eben nicht im Dunklen stehen. Ich danke Dir, ich wüsste heute nicht, wie ich das hier weiter machen sollte, wärst Du nicht so oft da für uns und unser Tierheim. Auch wenn Du uns nicht besuchen konntest, hast Du trotzdem einen Beitrag dazu geleistet, durch eine Spende oder eine Aktion. DU bist verantwortlich dafür, dass wir in diesem Jahr bis heute 1500 Tieren helfen konnten.

Das mit uns… das liegt glaube ich an DIR.

Es ist heute wirklich unbeschreiblich schön in diesem Tierheim. Aber leider ist es immer eine Reaktion auf etwas. Die zweite Hälfte des Jahres hat uns hart getroffen. Wir wissen zurzeit noch nicht wie, wir wissen aber, dass wir es schaffen werden. Warum? Weil wir auf Dich zählen können. Weil DU es wert bist. Mit deiner Patenschaft hilfst Du uns jeden Monat. Du verstehst es, dass das Treffen verschoben werden musste, weil wir zum Jahresende nochmal eine Finanzspritze á la Lichterfest brauchten. Wir hätten all diesen Tieren schon lange nicht mehr helfen können, wenn Du uns nicht unter die Arme greifen würdest. Ohne Dich würden wir sehr tief fallen. Du bist unser Fundament, Du bist die Möglichkeit Lieben zu dürfen.  Ich danke Dir.

 

 

Das mit uns… das liegt glaube ich an DIR.

Am Morgen bricht unser ganzes Stromnetz zusammen und ich bin am Ende, so kurz vor dem Lichterfest – und brauche Dich jetzt. Du bist wie immer da. Du kennst den Dominic mit seinen tausend Ideen. Vor drei Wochen erst mussten wir alles umstellen, damit unser Alltag und das Tierheim noch irgendwie zu bewältigen ist und Du nickst und ziehst es alles durch. Du stellst keine Fragen, Du stellst Dich neben mich und kämpfst.  Und Du sitzt da im Winter bei Minusgraden in Deiner sowas von verdienten Mittagspause. Ja, eines Tages wird es so etwas wie einen Sozialraum geben… Dann, wenn mal genug Geld über ist… Spätestens bei diesen Worten weißt Du, es wird wohl nie etwas. Du kämpfst und hast aus diesem einst düsteren Tierheim einen Ort gemacht, der artgerecht und voller Liebe ist. Und musstest auf immer mehr Platz und Zeit verzichten. Du bist nicht einfach ein Mitarbeiter, Du bist ein wundervoller Mensch. Ich will gerade eine kurze Pause vom Tippen machen und gehe nach draußen – es ist schon dunkel. Ich sehe Dich von außen im beleuchteten Raum. Wie Du da stehst und so liebevoll die Welpen fütterst, wie Du dir über die Tierarztkosten den Kopf zerbrichst und den Zustand der neuen Katze, ich sehe Dich, wie du diese einmaligen Beschreibungen für die Tiere in den Computer tippst, und das alles, nachdem du heute den ganzen Tag Pommesöl entsorgt hast, bei Minusgeraden Zelte abgebaut und eigentlich körperlich schon lange tot sein müsstest. Aber alles das hindert Dich nie daran, für Deine Tiere da zu sein. Du weißt, dass diese niemand anderen haben als Dich und Du nimmst die Verantwortung an, koste es, was es wolle. Ich würde mir wünschen, dass ich es tatsächlich schaffe, Dich mal zu entlasten oder Dir zumindest einen warmen Aufenthaltsraumanbau zu ermöglichen. Ich würde gerne soviel für Dich tun, denn ich wäre nichts ohne Dich. Ich danke Dir, dass Du da bist, dass Du ein Mitarbeiter geworden bist, der dieses Tierheim zu einem hoffnungsvollen Ort macht.  

Das mit uns… das liegt glaube ich an DIR.

Das Lichterfest liegt hinter uns. Der letzte Besucher hat das Gelände verlassen und man hört schon überall die Zeltstangen, denn alle packen weiter mit an, damit wir morgen nicht ganz so viel Arbeit haben. Ich gehe sehr zufrieden und voller Erleichterung in Richtung Deines Zwingers… Ich sage Dir, dass es geschafft ist und Du das total gut gemacht hast, bei den ganzen Besuchern… Ach Bantu (auf dem Foto zu sehen…) … weißt Du…  Ich hätte schon oft aufgegeben. Du bist unvermittelbar. Das musste ich einsehen. Aber irgendwie hab ich eben mein Herz an Dich verloren und musste einsehen, dass es nichts nützt, Dich nur zu lieben – wohl aber, Dir mehr Lebensqualität zu schenken. Wie Du mich früher gehasst hast und ich fand Dich jetzt auch nicht gerade besonders toll. DU warst ja auch nicht so nett zu mir… Und heute, bist Du meine Konstante. Ich freue mich jedes Mal, Dich zu sehen und ich liebe den Moment, wenn wir beide übers Gelände watscheln. Ich weiß, es geht Dir gut. Ich weiß, dass es ein harter Weg für mich war, aber ich glaube, solange Du da bist, gebe ich niemals auf. Denn Liebe ist eben nicht das, was man fühlt, sondern das, was man tut.

Das mit uns… das liegt glaube ich an DIR.

Es liegt an allen ehrenamtlichen Helfern, Besuchern, Spendern, Mitarbeitern, Tieren… Sie bereiten mir Sorgen, ich habe Angst, das alles nicht mehr halten zu können. Ich liebe diesen magischen Ort, ich mag es, wie viele Menschen sich hier einbringen, wie groß die Familie geworden ist und wie viele Freunde diese hat. Ich bin stolz, sehr sehr stolz, auf das, was meine Mannschaft nach den paar Jahren geschaffen hat.  Ich habe häufig Zweifel, ob ich morgen noch genug Kraft habe. Ich spüre viel nach all den Jahren, aber vor allem durfte ich bei diesem Lichterfest eines erfahren:

…Ich frag mich auch, was mit dieser Welt los ist und wo wir wohl gerade hingehen. Aber ich habe ein Lichterfest erlebt, das viel mehr war. Ich habe den „Geist“ von Weihnachten erlebt, ich war nicht auf irgendeinem Weihnachtsmarkt oder Tierheimfest… Ich war da, an diesem Ort, wo die Menschen lieb zu einander waren. Wo sie für einander da waren, um denen zu helfen, die keine Stimme ohne uns hätten. Um uns und unsere Bewohner zu unterstützen. Das ist anders als das, was ich sonst wahrnehme. Ich will es nicht verlieren. Ich habe keine Ahnung, was das war oder ist. Vielleicht einfach Liebe. Ich will, dass es bleibt. Noch lange. Ich Danke Dir dafür, dass Du diese Welt so schön gemacht hast, an diesem Abend. Pass auf Dich auf und habe eine schöne Weihnachtszeit.

Dein Dominic

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