Katze: „Purzel“

Liebes Team,

fast vor genau zwei Jahren habe ich Purzel aus dem Tierheim abgeholt. Ich habe sie davor sehr oft im Tierheim besucht um sie besser kennenzulernen. Das Purzel soviele gesundheitliche Beeinträchtigungen mitbrachte,hat mich nie wirklich abgeschreckt und  ich habe sie zu mir nach Hause geholt.

Das erste halbe Jahr war ehrlich gesagt die Hölle. Schlaflose Nächte, undendlich Sorgen um Purzel, ständige Tierarztbesuch,eigene Arztbesuche,da sie gerne auch mal zu beißt. Von den Kosten der Medikamente,der Tierarztbesuche,des Spezialfutter ganz zu schweigen.

Hier noch einmal vielen Dank an das Team vor allem an Daniela für die tolle Begleitung und das ihr mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden habt. Danke,dass ihr mir mit meinen Sorgen immer zu gehört habt.

Aber ich habe mich entschieden Purzel zu mir zu nehmen und musste nun auch noch gegen Vorurteile in meinen Umfeld und verschiedener Tierärzte kämpfen. Wie oft wurde ich gefragt,ist es nicht besser sie zu erlösen?

Ich habe immer an Purzel geglaubt und beschlossen für sie zu kämpfen. Sie hat es mir es oft sehr schwer gemacht  und auch heute schafft sie es noch oft mich an meine Grenzen zu bringen.

Mittlerweile würde ich sagen ,ich bin zur Expertin für Purzel geworden und sie entwickelt sich sehr positiv.

Durch die regelmäßige Bewegung wird sie immer kräftiger und aktiver. Sie hat nur noch wenige epileptische Anfälle und ihre Verstopfung haben wir auch gut im Griff. Purzel putzt sich jetzt alleine zumindest das Gesicht und den vorderen Bereich.Großer Fortschritt!

Leider lässt sie sich immer noch ungerne anfassen und reagiert dann sehr böse. Somit bleibt ihr in Abständen der Tierarztbesuch nicht erspart, sie ist dann sehr verfilzt und muss unter Narkose geschoren werden.Wir lassen dann auch gleich die Blutwerte überprüfen ,da sie ja viele Medikamente nehmen muss. Bisher ist tatsächlich noch alles im normalen Bereich.

Aber auch das meistern wir und die Mitarbeiter vom Tierarzt mittlerweile sehr gut . Purzel hört man ja schon auf dem Parkplatz schimpfen und wenn ich sie abhole ist sie auch nicht zu überhören.

Purzel ist sehr neugierig, sie liebt es die Wohnung zu erkunden.Dadurch das sie nicht so gut sieht läuft sie öfter mal gegen Schränke ect. Dann wird fürchterlich geschimpft und weiter geht’s. Wir haben uns alle daran gewöhnt. Sie schimpft halt viel… Purzel sieht schlecht aber ganz blind ist sie wohl nicht.Sie liebt es uns in Aktion zu beobachten und läuft uns überall hinter her. Besonders gerne beobachtet sie mich, wenn ich mir die Haare bürste. Sehr lustig, wenn man überlegt sie mag bürsten selbst gar nicht.

Purzel spielt gerne mit ihrem Ball den sie aus dem Tierheim mitgebracht hat und ihr allerliebste Spielzeug ist eine zusammen geknüllte Brötchentüte.

Unser Kater akzeptiert sie mittlerweile voll.Zuerst hat er sie immer gerne umgeschupst, sie fällt ja sofort um,da sie ihr Gleichgewicht nicht halten kann.Jetzt ist Purzel so mutig und springt auf Henry drauf und Henry ignoriert es gelassen.

Vor zwei Monaten mussten wir noch einmal umziehen.Purzel hat selbstverständlich wieder ein eigenes Zimmer bekommen. Wir haben den Hund Moritz von meiner Mutter übernommen.Auch das hat Purzel souverän gemeistert und Moritz wurde neugierig beobachtet.Mittlerweile liegen die beiden zusammen auf einem Teppich

Leider macht sie immer noch kein Pippi auf die Katzentoilette sondern dahin wo sie gerade möchte. Deshalb darf sie sich nicht alleine in der Wohnung aufhalten. Das fand Purzel nicht so gut und hat beschlossen einen Weg aus ihrem Zimmer zu finden. Sie hat sich durch das Absperrgitter gequetscht und ist die Treppe alleine hinunter gelaufen.Wir haben nicht schlecht gestaunt als sie uns gemeinsam mit Moritz aus dem Wohnzimmer begrüßt hat, als wir nach Hause gekommen sind. Ein riesen Theater als sie wieder nach oben in ihr Zimmer musste. Einer ihrer vielen Dämonen kam durch .

Purzel ist wirklich eine besondere Katze mit einer starken Persönlichkeit und starken Überlebenswillen.Sie hat uns, eingeschlossen Henry dem Kater und Moritz dem Hund alle fest im Griff.

Auch wenn es oft anstrengend mit ihr ist, haben wir sie alle fest ins Herz geschlossen und würden sie nicht mehr wieder hergeben.

Ein Bericht von Andrea Ostendorf.