Elia und Zera – Zusammen ist man weniger allein

 

Hallo liebe Menschen,

wir sind Elia und Zera. Wahrscheinlich sind wir Brüder – im Geiste auf jeden Fall! Wir kommen vom Lande und haben euch seltsame Zweibeiner nie so richtig aus der Nähe betrachtet. Von daher waren wir ganz schön überrascht, als wir uns  mit einem Mal im Tierheim wiederfanden und es überall von Zweibeinern so wimmelte! Gemeinsam mit mehreren Freunden sind wir mit sogenannten Lebendfallen eingesammelt worden (voll der fiese Trick, da wurde so köstliches Futter reingestellt und Schwupps! – schon kam man nicht mehr raus!).

Wir fanden es ganz schön gruselig, wir waren noch nie vorher Auto gefahren oder hatten uns anders als mit unseren eigenen vier Pfoten bewegt. Umso besser war es also, dass Elia und ich immer zusammen waren – geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt man doch so? Wir konnten uns immer aneinander kuscheln und schon war alles gar nicht mehr so schlimm. Im Tierheim wurden wir dann vom Tierarzt untersucht. Wir sahen zu, wie nach der Untersuchung all unsere Katzenfreunde in ein Zimmer gesetzt wurden, wo sie sich in Kuschelhöhlen und Kratzbäumen erstmal verstecken und ausruhen konnten. Wir freuten uns schon sehr, auch endlich eine Pause zu bekommen und sahen uns zuversichtlich in die Augen. Da wurde Elia dann „getestet“. Bei so einem Test wird offenbar irgendetwas Bestimmtes festgestellt. Jedenfalls machte der Tierarzt ein betroffenes Gesicht und Elia wurde in ein anderes Zimmer gesetzt als unsere Freunde! Ich machte große Augen und rief nach ihm! Er rief zurück. Wir wollten nicht getrennt sein! Und wieso sollte er nur alleine in einem Zimmer wohnen? Nach meiner Untersuchung sahen die Tierpfleger sich an und setzten mich schließlich zu Elia ins kleinere Zimmer. Puuuuh, da war ich aber erleichtert! Ich lief sofort zu ihm in die Kuschelhöhle, damit wir uns schmusen konnten, um uns zu beruhigen.

Er sagte mir dann, dass er wohl FIV positiv getestet wurde, weshalb er nicht zu unseren Freunden  gesetzt werden konnte. FIV ist nämlich wohl ansteckend. Und damit nicht auch noch unsere Freunde krank werden, sitzen wir zwei nun zusammen. Unsere Tierpfleger haben uns erzählt, dass wir wegen der Erkrankung nur in Wohnungshaltung ausziehen können – um auch draußen keine anderen Katzen anzustecken. Hm. Das war ein ganz schöner Schock.  Wir haben doch immer draußen gewohnt und die Freiheit sehr genossen! Und nun? Elia hat scharf nachgedacht und ist dann zu dem Schluss gekommen, dass das aber doch auch ganz schön gemütlich werden könnte: Kein Regen, kein Wind, keine Pfützen … Es ist immer schön warm. Und wir haben beschlossen, uns einen großen Balkon zu wünschen, der katzensicher eingenetzt ist, damit wir doch mal frische Luft schnappen können.

Wir haben uns auch beraten und sind nach nächtelangen Gesprächen in unserer Kuschelhöhle zu der Übereinkunft gekommen, dass wir uns ganz viel Mühe dabei geben wollen, zahm zu werden. Wir haben zwar noch nie einem Menschen so getraut, dass er uns einfach so anfassen kann – aber das wollen wir wohl lernen. Wir werden Zeit brauchen … aber vielleicht hat ja jemand von euch ganz viel Zeit?

Wir wissen, dass wir so als schüchterne Wohnungskatzen eher „Ladenhüter“ sind und wir wollen gerne warten, bis unser Sechser im Lotto vor der Tierheimtür steht und sich genau uns aussucht. Davon träumen wir nachts aneinander gelehnt in unserer Höhle. Wir träumen von einer Höhle, die noch schöner ist, als die im Tierheim, von leckerem Futter und Leckerlies, von Spielzeugen und davon, wie es wohl sein kann, gestreichelt zu werden …

Wir würden uns dolle freuen, wenn es irgendwen da draußen gibt, der Zeit und Geduld und eine große Wohnung mit Balkon hat – und Platz für zwei hübsche Katerchen.

Bis hoffentlich bald,

Elia und Zera

Bild zur Meldung Elia und Zera - Zusammen ist man weniger allein

 

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