Gunhilde und ihre FIVis

**vermittelt**

 

Hallo Welt!

Ich heiße Gunhilde und bin eine ca. 6 Jahre alte Katze. Ich bin als Fundtier im Tierheim gelandet – wie und warum genau, das kann ich mir auch gar nicht erklären. Ich bin nämlich ganz lieb und mag gerne kuscheln und weil ich nicht mehr die Jüngste bin, döse ich gerne den halben Tag auf meinem Kuschelkissen. Das Besondere an mir ist, dass ich FIV positiv bin. FIV, das ist die Abkürzung für Felines Immunschwäche Virus. Ganz schönes Fachchinesisch, oder? Meine Pfleger versuchen es immer so zu erklären: FIV ist eine Immunschwäche, die mit HIV des Menschen zu vergleichen ist. Sie ist ausschließlich unter Katzen ansteckend und das zum Glück nicht über Anniesen oder Ankuscheln, sondern nur über den Austausch von Körperflüssigkeiten. Also, wenn ein erkranktes Tier ein gesundes beißen würde und dabei Speichel und Blut vermischt würden, könnte eine Ansteckung stattfinden. Darum haben auch meistens Kater diese Erkrankung. Man sagt ihnen nach, sie hätten die größeren Dickköpfe und müssten dauernd ihr Revier verteidigen. Bei diesen Revier“kämpfen“ kann dann das Virus übertragen werden.

Wir FIV-Katzen – oder FIVis, wie wir hier auch liebevoll genannt werden – haben die Chance, genauso steinalt zu werden wie gesunde Katzen. Aber es kann auch sein, dass wir durch das Virus nicht so lange leben. Unsere Lebensqualität leidet unter der Erkrankung aber gar nicht, wir sind genauso lieb und verrückt und lebensfroh wie alle anderen Katzen! Um draußen unsere Artgenossen nicht anzustecken, werden wir nur in Wohnungshaltung vermittelt.

So, und nun genug der Informationen und langweiligen Fakten über diese Erkrankung. Jetzt möchte ich euch gerne meine Freunde vorstellen. Ganz genau, ich bin nämlich nicht die einzige Katze im Tierheim, der FIV positiv getestet ist. Und zwar gibt es da noch den Sly. Sly ist wie ich ein Fundtier,  und wir verstehen uns ganz gut, aber er mag auch gerne alleine in seiner Höhle liegen. Mit Menschen hat er noch nicht  so viel am Hut und braucht seine Zeit. Mittlerweile ist er schon viel mutiger als noch am Anfang und traut sich schonmal heraus, guckt wer so guckt. Aber anfassen, dafür ist er noch zu schüchtern. Aber verratet nicht, dass euch das erzählt habe, er möchte doch das Bild eines coolen Katers wahren. 😉 Dann gibt es noch Olaf. Olaf ist weiß und sehr hübsch – und taub. Man kann sich nur sehr schwierig mit ihm unterhalten, aber wir haben eine Art Zeichenpfotensprache entwickelt, so geht’s. Olaf ist ganz süß und lieb, sitzt den lieben, langen Tag am Fenster und wartet auf seine neuen Menschen. Alter Romantiker. Die vierte im Bunde ist Elfi. Elfi ist ein wirklich schönes Mädchen, ich muss schon sagen – ich habe in meinem Leben noch nicht so eine süße Pummelfee gesehen. Wir zwei verstehen uns auch gut und Elfi hat mir verraten, dass sie aus einem Haushalt mit mehreren Katzen stammt. Deshalb mag sie Katzen super gerne und möchte auch nicht alleine ausziehen. Was sie nicht so gern hat, sind Menschen. Ich habe ihr gesagt, dass es Menschen sind, die ihr ein neues Zuhause geben, und nicht andere Katzen. Da war sie ein bisschen bedröppelt, aber sie hat sich vorgenommen, ein bisschen netter und mutiger zu werden. Sie braucht einfach auch ein bisschen, bis sie jemanden in ihr Herz geschlossen hat. Aber das Warten lohnt sich, versprochen!

Ich wohne mit meinen Freunden in der Katzenstube Nummer 3 und weil die so ein bisschen hinter einer Hecke versteckt ist, kriegen wir leider gar nicht so ganz oft Besuch wie die anderen Tiere hier im Tierheim. Wir freuen uns immer, wenn wir die Autos hören, die auf den Parkplatz kommen, weil das heißt: vielleicht sind unsere neuen Menschen heute dabei! (Außer Olaf, den interessiert das natürlich nicht, weil er nix hört. Der sitzt einfach am Fenster und guckt.:-)) Ab und zu kommt dann auch mal jemand und schaut – doch wir haben gegen süße, kleine Katzenwelpen und zahme, gesunde Katzen natürlich nicht viel gegenzusetzen. Wir sind eben FIVis und haben so unsere charakterlichen Makel – ich finde, das macht uns zu ganz wunderbar speziellen Katzen. Ich versuche auch immer, damit Olaf, Sly und Elfi aufzumuntern, aber an manchen Tagen ist es echt schwierig. Wir kriegen natürlich auch mit, dass zahme Kuschelkatzen eher adoptiert werden als schüchterne Hasenfüße. Und ein bisschen (oder ein bisschen mehr) hasenfüßig sind Elfie und Sly schon …

Wollt ihr mir helfen, aus den zwei schüchternen Hasenfüßen glückliche zu machen? Wollt ihr mir helfen, ein tolles Zuhause für die zwei – und natürlich auch mich zu finden?  Naja, und natürlich auch für Olaf – aber der ist ja gar kein Hasenfuß, mehr ein Kuschelmonster. â?¤ï¸?

Ich würd mich dolle freuen, wenn eines Tages die Autotüren klappen und wir Besuch bekommen.

Bis dahin,

euer Gunhilde (mit Elfie,  Sly und Olaf)

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