Tates Geschichte

Hallo Leute,

ich heiße Tate. Es war ein kalter Tag im November, als man mich ins Tierheim brachte.

Schon vor längerer Zeit hatte ich mich in der Gegend um einen herrlichen See, in der Nähe des Tierheims, verlaufen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wie das passiert war… und vielleicht war genau das schon der Beginn meiner Krankengeschichte.

An dem schönen See kannte ich mich schon ganz gut aus. Traumhafte Sandstrände, immer mal nette Menschen, die mir Futter oder einen Unterschlupf gaben – aber ein richtiges Zuhause war das natürlich nicht.

Mit der Zeit wurde ich immer vergesslicher und schlapper. Ich schob meinen Zustand darauf, dass ich unregelmäßig zu fressen bekam… das größere Problem war aber wahrscheinlich, dass ich damals einfach vergaß zu fressen. 

Eines Tages hatten liebe Menschen Mitleid mit mir und brachten mich ins Tierheim.

Hier angekommen erholte ich mich relativ schnell. Man sorgte dafür, dass ich mehrmals am Tag Futter bekam und ich fühlte mich schnell wohl. Doch eines Tages passierte etwas Schreckliches!

Mitten in der Nacht wachte ich auf und alles war anders. Mir war furchtbar schwindelig und ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Ich musste furchtbar dringend, doch ich schaffte es nicht bis zum Katzenklo. Auf halber Strecke blieb ich erschöpft liegen.

Dass ich es nicht zur Katzentoilette schaffte, lag allerdings nicht nur an meinem Schwindel, sondern daran, dass ich plötzlich nichts mehr sehen konnte.  Alles war duster, was war bloß passiert?

Ich fand niemanden, der mir helfen konnte. Also blieb ich einfach zwischen meinem Körbchen und dem Klo liegen und warte verzweifelt auf meine Tierpfleger.

Als ich die Tür vom Katzenhaus hörte, versuchte ich durch miauen auf mich aufmerksam zu machen, doch ich bekam nichts als ein heiseres Krächzen heraus. In diesem Moment dachte ich, dass ich es nicht schaffen würde.

Endlich fanden meine Pfleger mich. Sie nahmen mich sofort hoch, trockneten mich ab und dann ging alles sehr schnell. Sie merkten sofort, wie schlecht es mir ging. Ich wurde quasi mit Blaulicht per Eiltransport zum Tierarzt gebracht.

Der Doktor blickte sorgenvoll drein, legte mir sofort einen Zugang und hängte mich an den Tropf. An das, was dann passierte kann ich mich nicht mehr erinnern.

Als ich aufwachte, war zwar der Schwindel besser, aber sehen konnte ich noch immer nichts. Der Tierarzt erklärte mir, dass man nicht genau wisse, was mit mir los sei. Ich hätte eine schwere Blutarmut und im Zuge dieser soll sich meine Netzhaut abgelöst haben.

Ob ich je wieder sehen könne, wollte und konnte mir niemand beantworten.

Nach ein paar Tagen durfte ich wieder ins Tierheim. Hier bezog ich eine Box in der Krankenstation. Ich bekam Medikamente und alle waren sehr, sehr lieb zu mir. Die Tierpfleger wollten alles tun, damit es mir wieder besser ging. Sie versprachen mir, dass ich schon bald wieder der alte, fröhliche Kater von damals werden würde.

Ich aber konnte mir einfach nicht helfen, alles war so neu für mich. Ich wollte so gerne wieder die Welt sehen. Wie sollte ich bloß aus aus diesem Loch herauskommen?

Leider konnte ich bis heute nur ein kleines Stück an der glitschigen Wand meines Lochs heraufklettern.

Eine erfreuliche Nachricht ist, dass ich nun mit zwei Freunden in Katzenhaus wohnen darf. Söhnke musste ein Bein abgenommen werden und bei meiner Katzenfreundin Peanut lösen sich die Ballen an den Pfoten auf. Wir drei Invaliden haben zwar gemeinsam beschlossen, schnell wieder gesund zu werden, aber meine Prognose ist sehr ungewiss.

Die Tierärzte wissen nicht, wie das Unglück passieren konnte. Entweder wurde meine Blutarmut durch eine Infektion ausgelöst oder ich habe ein Problem mit dem Knochenmark, also so etwas wie Blutkrebs.

Gegen die erste Variante bekomme ich weiterhin meine Medikamente, wenn diese allerdings nichts bewirken, wird man mir kaum helfen können. Ein kleiner Lichtblick ist, im wahrsten Sinne des Wortes, dass ich seit ein paar Tagen wieder Umrisse erkennen kann. Ich finde immerhin wieder von meinem Schlafbrett hinunter um zu frühstücken und andere wichtige Katzensachen zu erledigen.

Meine Tierpfleger und ich hoffen jeden Tag, dass sich mein Zustand weiter bessert, ich bald wieder genauso schnell fit bin, wie ich krank geworden bin und dann in ein richtig tolles Zuhause – es muss auch bestimmt keine Villa mit See und Strand sein – bei Menschen, die mich mindestens genauso lieb haben wie meine Tierpfleger mich jetzt.

Danke, dass Ihr es den Tierheimmenschen möglich macht, Tieren in Not wie mir zu helfen. Ohne Euch wäre ich verloren gewesen.

Euer Tate

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