Aus großer Kraft folgt große Verantwortung: zwei Superhelden im Ruhestand und ihre Geschichte

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Bestimmt kennt ihr alle die Superhelden, die in Comics, Serien und Filmen Abenteuer erleben und die Welt retten. Superman, Batman, Spiderman, die X-Men, die Watch-Men, die Fantastic Four, Flash, Green Lantern, Iron Man, Captain America, Thor – und ihre feindseligen Gegner. Aber kennt ihr auch schon die Geschichte von den beiden Super-Degus (kommt schon, wenn es sogar Ameisen-Männer und sprechende Waschbären gibt, dann gibt es auf jeden Fall auch Super-Degus!)?

Eigentlich waren Freddy Forster und Theo Thompson ganz normale Degus: sie lebten ihr entspanntes, normales Degu-Leben, schliefen in der Nacht, arbeiteten am Tag (sie machten Fotos für eine Degu-Zeitschrift), hatten ein paar Degu-Freunde, bewohnten einen kleinen, aber feinen Degu-Käfig und waren ganz zufrieden mit allem. Eines Tages machten sie mit ihren Arbeitskollegen der Degu-Zeitschrift einen Ausflug in ein anderes Zimmer des großen Hauses, in dem ihr Käfig stand, um eine ganz besondere Story für die Zeitung zu bringen: es wurde gemunkelt, dass eine Katze ihr Unwesen im Haus treiben sollte! Wenn das keine Knaller-Story war! Mutig und eng aneinander gedrängt betraten die Degus das Zimmer, in dem die Katze zuletzt gesichtet worden war. Freddy und Theo ganz vorn, um ja die allerbesten Katzenfotos schießen zu können. Doch weit und breit war keine Katze zu sehen, nur ein Kratzbaum, schon ganz voller Haare, mit einem weichen Bettchen auf der obersten Fläche. Die Degus waren etwas enttäuscht, aber Freddy und Theo wollten nicht so einfach aufgeben und erklommen den Kratzbaum, um wenigstens ein Bild des Bettchens als Beweis für die Existenz der Katze machen zu können. Oben angelangt bekamen die beiden einen Schreck, als sie sahen, dass ein Floh im Bettchen zurückgeblieben war – und komisch sah der auch noch aus, so seltsam bläulich-rot … Freddy schlich sich näher, um ihn zu fotografieren – noch ein Beweis mehr für die Katzenexistenz! Als der Floh ihn aber sah, sprang er auf ihn zu und stach ihn! Vor Schreck purzelte Freddy rückwärts gegen seinen besten Freund Theo, der panisch mit seinen Deguärmchen wedelte und quiekte, doch auch vor ihm machte der bunte Floh nicht Halt und stach ihn ebenfalls. Dann aber traf Theo ihn mit einem seiner Ärmchen und schleuderte ihn vom Kratzbaum, er fiel und fiel und platsch! – landete auf dem Boden, wo er leblos liegen blieb. Die beiden Degufreunde sahen sich erschrocken an und beschlossen, Feierabend zu machen.

Als sie ganz erschöpft in ihrem Käfig ankamen, knusperten sie noch ein paar Kräuter zum Abendbrot und kuschelten sich dann in ihrem kleinen Holzhäuschen in ihre Heunester. Am nächsten Morgen erwachte Freddy, weil er großen Hunger hatte. Er wuselte sich aus seinem Heunest, so leise wie möglich, um Theo nicht zu wecken, und wollte von der oberen Ebene die Treppe in die untere Käfigebene nehmen, als er stolperte und fiel. Er schrie erschrocken auf, doch im Fallen drehte er sich so, dass er mit einer perfekten Superhelden-Landung landete – unbeschadet, auf seinen zwei Hinterbeinchen, wie ein Tiger nach vorn geduckt! Ganz verdutzt schüttelte er den Kopf und trottete zum Futternapf, als er erblickte, dass noch ein Sonnenblumenkern übrig war, aber unter dem Napf eingeklemmt. Es war ein sehr schwerer Napf und Freddy nahm all seine Kraft zusammen, um ihn anzuheben – doch plötzlich war er leicht wie eine Feder und er konnte ihn mit einem kleinen Fingerchen stemmen.  Er schnappte sich den Sonnenblumenkern und verschlang ihn in einem Haps, war ganz außer sich und wollte Theo wecken, um ihm von seinen Fähigkeiten zu berichten! Und statt wie sonst immer die Treppe, machte er einen großen Superhelden-Sprung auf die obere Ebene.

Und da stand Theo schon ganz zerknirscht, denn als er sich beim Aufwachen gestreckt hatte, hatte er aus Versehen die Wand ihres Holzhäuschens zerbrochen – denn auch er hatte plötzlich ungeahnte Kraft (und mit großer Kraft kommt große Verantwortung, wie ihr alle wisst). Freddy und Theo konnten sich alles gar nicht so recht erklären, waren aber tüchtig stolz auf ihre Superkräfte und wollten ihren Kollegen sofort alles erzählen. Also machten sie sich auf den Weg zur Degu-Zeitungsredaktion. Doch was sie vorfanden, war nicht ihr gewohnter Arbeitsplatz, nein, stattdessen konnten sie schon von weitem das panische Quieken ihrer Kollegen hören – und war das das Fauchen einer Katze? Sofort war den beiden Degus klar, was zu tun war: mithilfe ihrer neugewonnenen Kräfte würden sie die Katze verscheuchen und ihre Freunde und Kollegen retten. Sie rannten los, schnell wie der Flash, und sobald die schwarze Katze in Sichtweite war, begannen sie zu quieken und zu gurren. Die Katze ließ von den verängstigen Zeitungs-Degus ab und verengte ihre Augen zu Schlitzen, als die zwei Degufreunde mit einem gekonnten, riesigen Sprung auf sie zukamen, die kleinen Krallen und Zähnchen zum Angriff bereit. Es dauerte auch nicht sehr lang, bis die schwarze Katze von der übermäßigen Kraft der Degus die Flucht ergriff – mit hängendem Schwanz, blauem Auge und geknickten Schnurrhaaren. Aber auch Freddy hatte einen Verlust zu beklagen, denn die Katze hatte seinen Schwanz abgebissen – weil er aber Superkräfte hatte, verheilte die Wunde zauberschnell. Die Paparazzi-Degus hatten natürlich nicht vergessen, die ganze Zeit Fotos von dem einmaligen Kampf zu machen und schon am nächsten Tag waren Freddy und Theo die größten Degu-Superhelden, die es jemals gegeben hat!

Und heute? Heute haben Freddy Forster und Theo Thompson sich ihren Superhelden-Ruhestand mehr als verdient. Eine lange, erfolgreiche Zeit voller Abenteuer, lebensrettenden Missionen und spannenden Erlebnissen liegt hinter ihnen. Ihre Augen werden langsam trüb und auch ihr Gehör ist nicht mehr das Beste und so warten sie nun im Tierheim für begabte Tiere auf eine Residenz für ihren Lebensabend … ob wohl jemand da draußen ist, der den beiden Superhelden diesen großen Wunsch erfüllt …? â?¤ï¸?

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