Hallo liebe Tierheimfreunde.
Ich heiße Murmel, bin ca. 8 Jahre jung und wenn ihr einen Augenblick Zeit habt, dann würde ich euch gerne meine Geschichte erzählen. Seit einigen Wochen wohne ich schon im Tierheim Oldenburg und mittlerweile geht es mir auch wieder ganz gut. Aber das sah ganz anders aus, als ich zum ersten Mal meine Pfoten ins Tierheim setzte.
Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie es passiert ist, aber irgendwie habe ich mein Zuhause aus den Augen verloren … ich weiß nicht mehr, wie es geschah … ob ich mich verlaufen habe … oder vor die Tür gesetzt wurde … jedenfalls fand ich mich ganz allein draußen in Wiesen, Feld und Wald wieder. Ich traf einen netten Kater, und einige Zeit später wurde mein Bauch ganz rund. Und ich musste nun nicht mehr nur mich, sondern auch die kleinen Wesen in meinem Bauch ernähren. Es war sehr mühsam, ausreichend Futter zu finden – irgendwie verlernt man das ja doch ein bisschen so als Stubentiger. Und das Jagen bei diesem heißen Wetter? Ja, wir Katzen mögen es gerne warm und in der Sonne zu liegen und zu dösen gehört auch weiterhin zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber mit zusätzlichem Ballast auf Jagd gehen? In einer Umgebung, in der ich mich nicht auskannte? Es fiel mir immer schwerer und schwerer, und ich wurde schwächer und schwächer. Ich hatte tüchtig Angst, dass ich meine Babies verlieren würde. Und was würde nur mit mir passieren? Eines Abends war ich so traurig und hoffnungslos, ich kugelte mich einfach unter einem Busch zusammen und schlief ein.
Ich wurde wach davon, dass ein Mensch mit mir redete. Zuerst erschreckte ich mich doll – ich hatte doch so lange keine Menschenseele mehr getroffen! Doch dann verstand ich, dass der Mensch mir helfen wollte, und ich wollte mich bedanken. Doch statt zu Miauen konnte ich nur Krächzen. Der Mensch nahm mich mit und brachte mich ins Tierheim. Die Tierpfleger sahen sofort, dass irgendetwas mit mir nicht stimme. Ich war so dünn, mein Fell so struppig, meine Augen so leer. Sie dachten, vielleicht wäre ich schon älter und hätte vielleicht ein Nierenproblem oder eine Schilddrüsenfehlfunktion. Doch was wirklich mit mir los war, erfuhren sie erst, als der Tierarzt mich mit in seine Praxis nahm und untersuchte. Bis dahin wurde ich mit gutem Futter, Medizin gegen Schmerzen und Schnupfen versorgt – bei dem warmen Wetter mit den kalten Regenschauern hatte ich mir doch wirklich eine Rotznase zugelegt. Ich war wirklich sehr dankbar, dass mir geholfen wurde, doch ich hatte auch weiterhin Angst. Was war mit meinen Babies?
Als ich vom Tierarzt wieder zurück war und in meinem weichen Bett in meiner Box lag, konnte ich merken, dass etwas fehlte. Ich guckte an mir hinunter und konnte eine lange Naht an meinem Bauch sehen. Und dann erklärten mir meine Pfleger, was geschehen war: Beim Tierarzt wurde ich operiert, weil meine Babies bereits in meinem Bauch gestorben waren. Der Stress, den ich hatte, war zu viel gewesen. Vielleicht hat es auch noch andere Gründe gegeben, vielleicht sollte es einfach nicht sein. Aber ich würde keine Mama werden.
Lange Zeit war ich ganz traurig deswegen. Lange Zeit habe ich mich gefragt, wie alles verlaufen wäre, hätte ich mein altes Zuhause nie verloren. Doch irgendwann kam ich zu dem Schluss, dass ich es nun nicht mehr ändern konnte. Ich habe mein Bestes gegeben – und ich lebe noch. Die Tierpfleger sagen, wäre ich nicht gefunden worden, dann wäre ich mit großer Wahrscheinlichkeit auch gestorben. Deshalb möchte ich mein Leben nun genießen. In der Sonne liegen, mit meinen Menschen kuscheln, auf dem Sofa schlafen. Dazu fehlt nur noch mein Für-immer-Zuhause. Vielleicht wollt ihr das werden?
Eure Murmel
ein paar mehr Infos zu Murmel
P.S. Murmel möchte am liebsten Einzelprinzessin sein