Tierretterwochen – Heute: Bobby <3

Unsere Tierretterpaten ermöglichen Bobby ein Zuhause und eine medizinische Versorgung. Jeden Tag – Danke!

Moin ihr da draußen!

Wenn ihr schon einmal im Tierheim wart, habt ihr mich
bestimmt gesehen, denn ich darf mich mit dem Titel „längster Tierheimbewohner“
schmücken, deshalb darf mein Text auch der Längste werden ;)

Meine Geschichte fing damit an, dass meine Familie entzwei
brach. Meine Besitzer trennten sich und mein Herrchen wurde schwer krank. Weil
er mich sehr schlecht behandelte, wurde ich ihm weggenommen. Das war im April
2013.

Die Feuerwehr brachte mich damals nachts ins Tierheim und
ich hatte fürchterliche Angst. Morgens kamen dann die Tierpfleger. Sie wollten
mich aus dem Aufnahmezwinger holen, doch ich war außer mir vor Angst und Wut.
Wie von Sinnen schlug ich mit meinen Zähnen gegen die Gitter. Ich wollte einfach
alle Menschen auffressen – mit Haut und Haaren!!!! Doch die Pfleger kannten
einen Trick. Sie telefonierten mit dem Tierarzt, der kam und brachte ein Pulver
mit. Das rührten sie mir in mein Futter – und weil ich so einen schlimmen
Hunger hatte, hab ich es gefressen. Wenige Minuten später schlief ich erschöpft
ein.

Ich wachte in einem anderen Zwinger auf. Hier konnte ich
wenigsten nach draußen gehen und Pipi machen. Doch von den hinterhältigen
Tierpflegern wollte ich weiterhin nichts wissen. Keiner durfte mich auch nur
ansehen, schon donnerten meine Zähne gegen die Zwingertüren. Ich glaube, sie
zerbrachen sich ganz schön den Kopf darüber, wie es mit mir weitergehen sollte.

Nach ein paar Wochen setzte sich Lisa abends zu mir an die
Box. Sie sprach mit mir und gab mir Leckerlies – die nahm ich nach ein paar
Tagen auch vorsichtig an. Eines Tages hatte sie eine Überraschung für mich
vorbereitet. Der Schieber, der den Außen – vom Innenbereich trennt, wurde
heruntergelassen und Lisa ging weg. Als sie den Schieber wieder hochzog,
schaute ich gleich nach, was draußen passiert war. Im Außenzwinger saß eine
kleine Stoffkatze. Ich nahm sie sofort vorsichtig ins Maul und brachte sie zu
Lisa. Von da an war das Eis gebrochen. Unser Ritual „Stoffkatze gegen
Leckerlie“ wiederholten wir jeden Abend und nach ein paar Tagen war es soweit,
Lisa holte die Leine. Ich glaube, sie war selbst ganz schön aufgeregt. Sie
machte vorsichtig den Zwinger auf und klickte mir mit zitternden Händen die
Leine ans Halsband – dann gingen wir in den Auslauf.

Von da an waren alle Tierpfleger meine Freunde. Ich wusste,
dass mir von denen niemals jemand wehtun würde und sie nichts von mir
erwarteten. Mit Fremden hingegen hab ich so meine Probleme. Ich möchte nicht an
die Füße gefasst werden und auch gewisse andere Sachen bringen mich auf 180!
Deshalb ist bisher auch jede Vermittlung gescheitert.

Das Tierheimteam hat nun beschlossen, dass ich für immer im
Tierheim bleiben darf. Ich weiß nicht, wieso ich mich nirgendwo anders
wohlfühle, aber das Tierheim ist nun mal meine Heimat geworden. Ich liebe mein
weiches Körbchen, das Betthupferl das es nach jedem Saubermachen gibt und vor
allem die Gewissheit, dass niemand hereinkommen und mir was tun kann. Ich weiß
genau, wie der Hase hier läuft und liiiieeebe meine festen Gassigeher :-* Für
mich kann es einfach kein schöneres Leben geben.

Das Einzige, was besser für mich laufen könnte, wäre die
Gesundheit. Mittlerweile bin ich ja schon ein Hundeopa. Ich habe ziemlich viele
Wehwehchen… 1. Spinnt meine Schilddrüse, 2. Sind meine Knochen nicht mehr das,
was sie mal waren…ihr wisst schon Arthrose, Spondilose usw… 3. Habe ich Asthma,
4. Macht mein Herz auch was es will. Alles in allem also ziemlich viele Dinge,
die behandelt werden müssen und die Geld kosten. Weil ich aber ja zum Glück den
Sonderstatus „Lieblingsbobby“ genieße und es Menschen gibt, die mir meine
Behandlung ermöglichen, kann ich hoffentlich noch ein paar

Jahre mit Thomas und
Mareike die tollsten Strandausflüge machen, mit Beate die längsten Strecken der
Welt laufen, mit Eric durch die Nachbarschaft joggen und mit Kati und Ellen
Blumen kaufen. Ich liebe euch alle sehr! Danke dass es euch und die vielen
Menschen, die mich trotz meiner kleinen „nennen wir es mal Defizite“ mögen, gibt!

  

Euer Opa Bobby

P.S. Meine kleine Stoffkatze „Katzi“ gibt es immer noch, ich
habe sie nie kaputt gemacht. Vielleicht schenke ich sie irgendwann einmal einem
anderen Hund, dem es genauso schlecht geht, wie mir damals – damit er schnell
lernt, dass im Tierheim sein manchmal auch eine Verbesserung sein kann.

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