Hallo ihr lieben Menschen da draußen!
Ich bin die Irmi! Ich bin 8-9 Monate jung und ein Schäferhund-Mix, also ein wenig wachsen werde ich wohl noch. Vielleicht kennt ihr mich schon aus den Videos mit Cooper und Chico, oder von Fotos oder Stories. Ursprünglich bin ich mit meinen Hundefreunden Cooper, Chico und Alma von einem Hof übernommen worden, wo wir mit vielen Hunden in Gruppen gelebt haben. Doch es wurden einfach zu viele Hunde, und so mussten ein paar von uns ihre Reise in neue Wirkungskreise antreten.
Zuerst waren wir alle recht ängstlich und haben gemeinsam alles angebellt, was sich bewegt hat. Ihr kennt das sicher, Halbstarke fühlen sich in Gruppen immer sicherer und haben eine ganz schön große Klappe. Naja, die Pflegerinnen hier sind da nicht drauf reingefallen und haben über Wochen viel mit uns gearbeitet. Von der Pike an musste ich alles lernen: Dass ein Halsband nichts Schlimmes ist, dass ein Geschirr mich nicht auffressen will und dass an der Leine gehen nicht der Weltuntergang ist. Zum Glück mochte ich schon immer gern gestreichelt werden und für Leckerlies mache ich auch so ziemlich alles, sodass ich mich schnell mit meinen Pflegerinnen angefreundet habe. Zusammen mit Alma und den Jungs durfte ich zwischendurch auch im Chefbüro liegen und lernen, dabei zu sein und einfach „da“ zu sein, ohne das direkt was passiert.
Mittlerweile sind alle drei meiner Freunde ausgezogen und natürlich freu ich mich dolle für sie. Jetzt wollt ihr sicherlich wissen, warum ich nette, schöne Dame noch im Tierheim bin? Das kann ich euch erzählen.
Nach einem schönen Spaziergang mit meinen Gassigängern habe ich angefangen zu humpeln. Meine Tierpflegerinnen haben das direkt gesehen und mir erstmal Schmerzmittel gegeben, um zu beobachten, ob ich mir nur vertreten hatte oder ob es eine andere Ursache haben könnte. Ganz zufällig war an dem Wochenende, an dem das Humpeln angefangen hat, ein Seminar hier im Tierheim. Dabei ging es um die Gesundheit der Hunde und zwei ganz tolle Frauen haben den Teilnehmenden anhand von Hunden (auch mir) verschiedene Dinge erzählt. Und als ich dran war, da haben sie direkt gesehen, dass irgendwas nicht so richtig stimmt. Es wurde direkt ein Röntgentermin gemacht. Das war ganz schön aufregend, hinfahren, gepiekst werden, komische Sachen träumen, aufwachen und in die traurigen Gesichter der Tierärztin und der Pflegerinnen gucken. Auf dem Röntgenbild war etwas sehr Schlechtes zu sehen – beziehungsweise, es war nicht zu sehen. Nämlich meine Hüftpfannen. Ich habe quasi keine Hüfte. Also, es ist schon ein Hüftknochen da, aber die Pfannen, in denen der Oberschenkelkopf sitzen soll – die gibt es nicht.
Die Tierpflegerinnen haben sich noch mit Spezialisten und Experten aus anderen Kliniken besprochen und eine Zeit lang war nicht klar, was mit mir geschehen sollte. Zwar haben sie mir es nie gesagt, aber an ihren Gesichtern konnte ich sehen, dass sie um mein Leben gebangt haben, bis eine endgültige Prognose stand.
Die schlechte Nachricht also jetzt zuerst: Meine Hüfte ist so „schlecht“, dass man sie nicht operieren kann. Der „Bau“ einer künstlichen Hüfte ist nicht möglich. Natürlich bin ich zu jung, aber es ist nichtmal genug Knochenmaterial da, um daran „anzubauen“.
Die gute Nachricht: Ich bin jung genug, um das Fehlen der Hüften mit Muskelaufbau ausgleichen zu können. Dazu bekomme ich nun Physiotherapie und aktuell auch Anabolika.
Die Nachricht an euch: Bitte helft mir, ein Zuhause zu finden!
Ich weiß, dass eine solche medizinische Baustelle viel Aufwand, Zeit und auch Tierarztrechnungen mit sich bringt. Ich weiß, dass das alles nicht so attraktiv ist, wie einen gesunden Hund zu adoptieren. Ich weiß, dass es schwierig ist, nicht zu wissen, wie lange ich so leben kann. Ich weiß, dass der Gedanke daran, einen Hund vielleicht nicht so viele Jahre zu haben, schwierig ist und weh tut. Ich weiß das alles. Aber trotzdem wünsche ich mir sehr, dass sich jemand findet, der mit mir zusammen diese Herausforderung meistern will. Der mir die Jahre, die ich habe auf dieser Welt, ganz schön macht und viele Sachen mit mir erlebt. Dass ich die Welt entdecken und Quatsch machen und auf dem Sofa liegen und vielleicht im Bett schlafen kann. Das wünsch ich mir sehr.
Helft ihr mir, diesen Wunsch zu erfüllen?
Eure Irmi




